Freiberuflichkeit #6 - Welches kalte Wasser?

Datum: 04.11.2019 - Kategorie: Selbstständigkeit - Tags: IMHO

Bezogen auf die Anspielung des kalten Wassers lässt sich in den Anfangsmonaten von 2019 festhalten, dass das Wasser überhaupt nicht so kalt ist. (Falls es denn jemals wirklich kalt war)

So noch einer unbeabsichtigten Abstinenz, soll es hier noch die "letzten" Monate des ersten Jahres geben 🙂

12 Monate (Jan-März) - "Welches kalte Wasser?"

Ziele setzen

Das neue Jahr fängt wie an? Natürlich mit guten Vorsätzen, beispielsweise "Jede Woche einen Blogbeitrag schreiben"... Das hat ja gut funktioniert oder?
Aber Spaß bei Seite. Anfang des Jahres habe ich wieder mit meinem persönlichen Mentor gesprochen und dieser riet mir dazu eine Hand voll Ziele für das Jahr festzulegen.

Analog zu der "generellen" Zielsetzung habe ich mir Ziele für mein Unternehmen gesetzt.
Diese können dann beispielsweise so aussehen:
1. einen Blogbeitrag pro Woche
2. CRM einführen und (be)nutzen (können)
3. Spezialisierung auf XYZ
4. Jahresumsatz > XXX Euro
5. Monatsumsatz > XXX Euro
6. In einem Projekt einen Stundensatz von mindestens XX Euro

Bei Sichtung eines interessanten neuen Projektes, habe ich an folgenden Fragen geprüft ob es denn auch zu meinen Zielen passt:

  • Hilft mir das beim Erfüllen eines der Ziele?
  • Welchen Stundensatz gebe ich an?
  • Kann ich die geforderte Leistung bieten oder bin ich schon voll ausgeschöpft?

Oder bezogen auf die Spezialisierung:
- Welche Fortbildung mache ich?
- Was/Wie mache ich Marketing/Akquise?

Erster Kunde schläft ein / wird träge

Zum Start des Jahres konnte ich auch feststellen, dass die Aufgaben/Projekte bei meinem ersten Kunden umpriorisiert wurden und ich somit keinerlei Auslastung hatte und keinen Umsatz erwirtschaften konnte.

Anfangs empfand ich das noch nicht als "schlimm" sondern eher als "Zum Start des Jahres erstmal Urlaub". Immerhin konnte ich mein Band mit dem kleinen Vierbeiner auf schönen ausgedehnten Spaziergängen stärken und so auch in Sachen "Hundeerziehung" erste Schritte und vorallem Fortschritte erzielen 🙂

neue Akquise (Vitamin B)

Gegen Ende Januar wurde es dann aber trotz der vielen Natur auch teilweise langweilig und ich habe mich wieder aktiver auf die Suche nach neuen Projekten begeben.

Einfacher gesagt als getan. Auf meine Wünsche gefilterte Projekte gab es so gut wie keine und wenn es welche gab, wurde meine "Bewerbung" entweder komplett ignoriert oder es kam nach ein paar Tagen eine Absage a lá "Der Kunde hat sich für einen anderen Freiberufler entschieden" oder "Der Kunde musste leider aus internen Gründen das Projekt auf eis legen"

Meh...

Dann habe ich einfach mal in meinem kleinen (aber feinen) Netzwerk herum gefragt, wie es denn bei den Kollegen bezüglich Auslastung aussieht. "Hervorragend" oder "Komplett ausgelastet" bekam ich dann als Antwort zu hören. Noch mehr "Meh..."

Aber bei einem Spezl gab es dann doch etwas wo sich das genauer hinhören lohnen könnte. Ein Nachbar von ihm wäre gerade dabei ein Internet-Portal zu eröffnen und schlägt sich gerade mit der Qualitätskontrolle herum. Der Kontakt wurde hergestellt und "schwub die wups" war da ein neues Projekt 🙂

Vitamin B(ekanntschaft) sollte also keineswegs unterschätzt werden. Vor allem der schnelle Ablauf vom ersten "ich kenn da jemanden" bis zum "Projektstart" hat letzten Endes nur 3 Tage gedauert.

Neuer großer Kunde

Nachdem ich ja gegen Ende des Vorjahres meinen ersten großen Kunde auf Wiedersehen gesagt habe, musste ein neuer her.

Das ging dann auch schneller als gedacht. Kaum war das kleine QA-Projekt abgeschlossen, gab es ein sehr aussichtsreiches Projekt in der Java-Welt.

Wieder ging es ins Backend in der Java-Welt. Das Team beim Kunden war (und ist Stand Oktober 2019 immer noch) super freundlich, aufgeschlossen und ich konnte (und kann) mein Wissen zum einen weiter ausbauen und bereits bestehendes einbringen.
In vielen Situationen konnte ich dem Kunden auch noch einen frischen neuen Blick auf Problemstellungen bieten und somit die Planung bzw. Umsetzung weiter verfeinern.

Das erste Jahr ist geschafft

Nun ist es also vorbei, das erste Jahr. Viele Dinge sind geschehen und ich konnte wirklich viel dazu lernen. Auch musste ich an einigen Stellen feststellen, dass es nicht so einfach läuft wie zuerst gedacht. Aber im Großen und Ganzen gefällt mir der "Status Quo" doch schon sehr und will ihn ehrlich gesagt auch nicht mehr missen.

Wenn du da draußen also auch mit dem Gedanken spielst in die Freiberuflichkeit zu starten, kann ich dir nur eines sagen:

Trau dich!