Freiberuflichkeit #5 - Eigentlich ganz angenehm hier

Datum: 21.04.2019 - Kategorie: Selbstständigkeit - Tags: IMHO

Leider mit etwas Verspätung geht es jetzt wieder weiter. Ich hatte zwar selbst schon einen kurzen Beitrag über das "selbst und ständig"-Sein geschrieben aber dann hat es mich die vergangenen Tage doch auch selbst getroffen ;-D

Nun gut wieder zurück zum Thema.

In diesem Beitrag soll es über den Jahresabschluss 2018 gehen bzw die ersten 9 Monate meiner Freiberuflichkeit. Bis dato ist ja schon sehr viel passiert aber die Monate Oktober bis Dezember waren dann doch nochmal ganz anders als die davor.

9 Monate (Okt-Dez) - "Eigentlich ganz angenehm hier"

Besinnung in Kasachstan

Die ersten 6 Monate gab es viel zu tun. Neben neuem Wissen in allen möglichen Bereichen (Fachwissen, Betriebswirtschaft, Marketing etc) war natürlich auch noch die tägliche Arbeit zu erledigen. Persönlich hatte ich mir zwar vorgenommen max 32 Stunden pro Woche zu arbeiten, aber wenn man sich eben noch fortbilden möchte und seinen Kundenstamm erweitern möchte, dann ist man eigentlich täglich an der Arbeit. Und die 32 Stunden werden (und wurden) schnell überschritten.

Anfang Oktober 2018 gab es dann nach langer und ausführlicher Planung mit der Freundin und ein paar weiteren Freunden eine äußerst gelungene Auszeit. Nicht für uns war der Zielort eher unbekannt sondern vermutlich für viele Menschen.

Steppe nördlich des Charyn-Canyons

Herzliche Menschen, riesige Bergzüge und schier grenzenlose Landschaften. Ein wirklich atemberaubender Urlaub mit einem gewissen "Touch" an Besinnung.

Muss es immer schnell schnell gehen? Muss es am Besten schon gestern fertig sein? Muss ich alles mögen? Was macht mich eigentlich glücklich?

Diese und noch weitaus mehr Fragen habe ich mir innerlich während des Urlaubes gestellt, falls ich nicht hin wusste mit Entspannung und Entschleunigung.

Zertifikat abschließen

Nach dem Urlaub wurden die Ärmel hochgekrempelt und "Butter bei de Fisch" aufgeräumt. Alles muss raus, alles angefangene soll einen Abschluss finden.

Zum Start der Freiberuflichkeit hatte ich mir ja Unterlagen für einen Zertifikat geschnappt und aufgrund der Umpriorisierung wurden diese bis Ende Oktober nicht mehr angefasst. Als nahezu allererstes nach dem Urlaub habe ich die Unterlagen kurz überflogen, geprüft wie viel davon schon sitzt und einen dementsprechend einen passenden Termin für Anfang Dezember bei einem Prüfzentrum herausgesucht und verbindlich gebucht.

"Oh Wunder" bis zu dem Termin hat alles gesessen und ich konnte die Prüfung mit Bravur ablegen.

Lernen Nein zu sagen

Trotz neuer Energie und vollem Elan, wurde mir während des Urlaubes auch klar was da in der Magengegend für so viel Unwohlsein sorgte.

Die Arbeit bei dem zweiten Kunden war herausfordernd und es gab täglich etwas neues zu lernen, sowohl technisch als auch fachlich. Nur leider war die Fachlichkeit anscheinend so absolut garnicht mein Metier.

Zusätzlich dazu kam auch noch der lange Weg zum Kunden. Mit dem öffentlichen Nahverkehr kratzte ich des Öfteren an der 2 Stunden Marke.

Auf Dauer machte das einfach keinen Spaß, auch wenn die Bezahlung alles andere als schlecht war, und so entschloss ich mich also das Projekt frühzeitig zu verlassen.

Neue Verantwortung

Nach langem Überlegen, vorigen ausprobieren, wo noch wie viel Zeit neben dem Alltag zur Verfügung steht, entschlossen meine Freundin und ich uns dazu einen kleinen Vierbeiner in unser Leben zu holen.

Als ob es in der "gerade erst" gestarteten Freiberuflichkeit nicht schon genug zu tun gab, kam nun auch noch Verantwortung dazu.

Aber diese Verantwortung wurde sofort wieder vom verspielten kleinen Hundekind in Luft aufgelöst und ich hatte noch einen Grund mehr meine Arbeit stärker zu fokussieren sowie gefühlt auch mehr Selbstbestimmung. "Leider muss ich jetzt Mittag machen und mit dem Hund raus an die frische Luft.. (für mindestens 2 Stunden versteht sicht)".

Eine wahrhaft schöne Zeit welche ich auf keinen Fall missen möchte 🙂

Meine erste Konferenz

Zum Abschluss des Jahres wurde ich auf eine kleine Konferenz aufmerksam. Von einem Bekannten habe ich früher bereits gehört, dass man Konferenzen hasst oder liebt ein dazwischen gibt es wohl selten. Auch sind die Preise für die meisten, auch wenn wirklich viel Wissen geboten wird, eher astronomisch angesetzt. Aufgrund der kurzen Zeit und der Druckbetankung hielt mein Bekannter eben deswegen nicht viel davon.

Bei dieser war es aber anders. Der Preis (65 Euro inkl. Goodie-T-Shirt) war sehr überschaulich und auch das vorher nicht festgesetzte Programm "lockten mich aus meiner Höhle".

Die Konferenz SWA Camp war spannend und es gab eigentlich immer was zu bereden und Wissen im Überfluss.

Der für mich ausschlaggebende Punkt war wohl das Format der Konferenz. "Open Space" wurde es betitelt und handelte darum, dass die Konferenzteilnehmer selbst das Programm erstellten und so ad hoc Vorträge, Diskussionrunden oder Mob-Programming abgehalten wurden.

Mein persönliches Highlight der Konferenz war die Erkenntnis das auch erfahrene Software-Architekten und -Entwickler letztendlich nur mit Wasser kochen. Es wurden einige Vorträge gehalten, bei denen ich persönlich effektiv mitwirken und so auch zu neuen Blickwinkeln, Betrachtungsweisen (teilweise auch Einsichten) verhelfen konnte.

Falls es die Konferenz 2019 wieder gibt, kann ich jedem diese nur bestens empfehlen 🙂

Das war es schon mit 2018

Das war es auch schon mit dem Jahr 2018. Ein zusammenfassender Blick auf das erste Jahr kann leider erst im nächsten Beitrag angeschaut werden, wenn es darum geht wie die letzten 3 Monate der ersten 12 abgelaufen sind und was ich dort lernen konnte und durfte 🙂